Glutmädchen: Flamme der Highlands von June Winter

Laire McLeod lebt unter dem grausamen Gesetz des schottischen Königs, der junge Frauen nach ihrem 22. Lebensjahr an den meistbietenden Laird verkauft. Um ihre Schwester vor dieser Bestimmung zu schützen, nimmt Laire selbst an der Auktion teil. Da dies eigentlich Männern vorbehalten ist, bittet sie schließlich ihren Laird Kelden McLachlan um Hilfe. In einem verzweifelten Handel bietet sie ihm ihren Körper im Austausch für das Leben ihrer Schwester an. Diese Abmachung führt zu einer unerwarteten Nähe zwischen Laire und dem Clanchief, die ihre Gefühle durcheinander bringt. Laire, jedoch keine gewöhnliche Frau, stammt aus einer Familie von Aufständischen, die ihr Leben für die Freiheit der Frauen opferten. Als ein neuer Widerstand entsteht, steht Laire vor der Entscheidung, ihr Erbe anzunehmen oder für eine Liebe zu kämpfen, die noch gefährlicher ist, als sie es erahnen kann.

In diesem fantasyhistorischen Roman erlebt der Leser eine packende Geschichte um Laire und ihren Laird Kelden. Die Auktionsszene am Anfang zieht einen sofort in den Bann, während die brutalen Realitäten des schottischen Königreichs realistisch, aber nicht übertrieben dargestellt werden. Die Protagonistin Laire beeindruckt durch ihren Mut und ihren Gerechtigkeitssinn, besonders in einer Welt, in der Frauen wenig Handlungsspielraum haben. Die Figur von Laird Kelden ist schwer einzuschätzen, was den Leser in einen Zwiespalt von Sympathie und Missgunst führt.

Ein Kritikpunkt, den auch andere Leser*innen bereits benannt haben, ist die Geheimniskrämerei um die 'Vereinbarung', deren Auflösung erst am Ende erfolgt. Zwar steigert dies die Spannung, zieht sich jedoch durch die gesamte Geschichte, was etwas lästig ist. Dennoch bleibt das Buch insgesamt ein Highlight mit einer lesbaren und spannenden Handlung, einer "Liebesgeschichte" und einer gelungenen, fast grafischen Darstellung des historischen Schottlands.

Die Autorin versteht es, ihre Leserschaft mit ihrem Schreibstil ins Geschehen einzubeziehen. Die Geschichte ist mit einer gewissen Dynamik der Entwicklung der beiden Figuren verbunden. Die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten sind sehr ausgewogen und zeigen fast authentisches Verhalten. Das Ende lässt den Leser auf mehr hoffen. Insgesamt eine wirklich gelungene Geschichte.

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